Wie lässt sich in Mühlhausen zügig ein Innenstadt-Parkplatz finden?

Ein digitales System soll in Mühlhausen die Suche nach Park- und Stellflächen erleichtern. Das Pilotprojekt befindet sich an Hanfsack und Engelsgarten. Das sind die Erfahrungen nach den ersten Tagen.
Wer parkt dort? Pkw oder Caravan? Seit wann steht er schon da? Wie ist die gesamte Woche über oder zu einer bestimmten Zeit die Auslastung des Park- und Stellplatzes?
Diese Information soll eines der Teilprojekte von „Smart CityEnglisch für „intelligente Stadt.“ Sind gesamtheitliche Entwicklungskonzepte, um Städte effizienter, innovativer, nachhaltiger und sozial inklusiver zu gestalten. Eine Smart City verbessert systematisch die Lebensqualität in der Stadt, unterstützt die Wirtschaft, erhöht die Sicherheit, setzt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz und entwickelt die vorhandene Infrastruktur stetig weiter. Dazu werden technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen und der Einsatz von neuster IT genutzt.“ in Mühlhausen ermöglichen. Konkret geht es um den Park- und Stellplatz Hanfsack/Engelsgarten.
Der Hintergrund: Rund um die Innenstadt Mühlhausens ist, bedingt durch Pendel- und Durchfahrtsverkehr sowie durch Touristen, das Verkehrsaufkommen hoch. Ringförmig um die Altstadt existieren mehrere Parkplätze, doch eine Parkraumerfassung gibt es derzeit nicht. Wie Stell- und Parkplätze ausgelastet sind, das erfährt man erst beim Befahren der Plätze. Die Folge: ein Park-Such-Verkehr.
Zusatzinformationen an den digitalen Tafeln
Als Pilotprojekt wird derzeit das Smarte Parken für Hanfsack/Engelsgarten erprobt. Beide sind über die Hauptmannstraße zu erreichen. „Das Projekt versteht sich als erster Schritt zu einer modularen Ausweitung auf das Stadtgebiet“, sagt Stadtplaner Christoph Reimann von der Stadtverwaltung. Der ausgewählte multifunktionale Parkplatz in der Altstadt besteht aus elf Wohnmobilstellplätzen, zwei Elektroladeplätzen und 61 Pkw-Stellplätzen – direkt an der Stadtmauer, aber von der Hauptzufahrtsstraße, dem Kreuzgraben, nicht einsehbar. Bisher gab es kein Zufahrtskontrollsystem.
Um die Auslastung des Park- und Stellplatzes Hanfsack/Engelsgarten zu ermitteln, wurde ein System aus in sieben, acht Metern Höhe an Masten hängenden Sensoren installiert. Dienstag wird der letzte Mast aufgestellt, anschließend dann der fünfte SensorIst ein Detektor oder Messfühler der bestimmte physikalische oder chemische Eigenschaften erfassen kann. Liefern relevante Daten für die Smart City Mühlhausen (z.B. Witterung, Luftgüte, Bewegungen, Lärm, Füllstände etc.). montiert.
Wie der Parkplatz ausgelastet ist, darüber wird an den Zufahrtsstraßen über Anzeigetafeln informiert. „Gerade die visuelle Darstellung zur Verfügbarkeit der doch überschaubaren Zahl an Wohnmobilstellplätzen erweist sich als wertvoll beim Lenken von Touristen“, sagt Reimann und verweist darauf, dass dieses System nicht nur Annehmlichkeiten bei der Suche nach einem Park- und Stellplatz bringt, sondern auch Lärm- und CO2-Emissionen sowie die Luftverschmutzung reduziert.
Das Fazit nach den ersten Wochen einer Testphase: Maximal zu drei Viertel ist der Parkplatz ausgelastet. Der Platz werde von Berufspendlern genutzt, aber auch als nächtlicher Parkplatz. „Es stimmt also nicht, dass es innenstadtnah keine Parkplätze gibt, zumal auch der Blobach nur fünf Gehminuten vom Zentrum entfernt liegt“, sagt Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD). Perspektivisch sollen die digitalen Tafeln, die derzeit die freien Park- und Stellflächen anzeigen, noch mehr Informationen liefern – zum Beispiel über weitere freie Park- und Stellflächen, aber auch zu Veranstaltungen in der Stadt.
Als zweite digitale Stellfläche ist der Caravanplatz am Schwanenteich im Gespräch; die Verwaltung will laut Bruns die Ausgaben in den Entwurf zum Haushaltsplan für 2024 festschreiben. „Ziel ist es, den Individualverkehr aus der Innenstadt herauszuhalten“, so Bruns.
Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/muehlhausen/wie-laesst-sich-in-muehlhausen-zuegig-ein-innenstadt-parkplatz-finden-id239073811.html, 31.07.2023
Text: Claudia Bachmann
Bild: Daniel Volkmann/ Funke Medien Thüringen